Hier mal ein Gastbeitrag von H., mit dem ich manchmal „philosophiere“…
Von Dornröschen zu Einstein
……und Dornröschen fiel in einem tiefen Schlaf. Und dieser Schlaf verbreitete sich über das ganze Schloß. Der ganze Hofstaat fing an einzuschlafen, ebenso auch alle Tiere und das Feuer auf dem Herde hörte auf zu flackern. Die Uhr stand still und damit auch die Zeit….
Wo es keine Bewegung gibt, da gibt es auch keine Zeit. Die Zeit ist eine Eigenschaft des sich bewegenden Raumes und kann nicht für sich alleine existieren. Vor dem Urknall gab es keinen Raum und somit auch keine Zeit. Einstein bezeichnet die Kombination deshalb als Raumzeit.
Es gibt keinen ruhenden Bezugspunkt im Universum. Alles bewegt sich. Wir können immer nur die Differenz zweier Geschwindigkeiten messen, wobei wir die eigene nicht kennen. Das bedeutet aber auch, wenn es nur ein einziges Objekt gäbe, hätte es keine Geschwindigkeit, denn die Differenz zu sich selbst ist null.
Also ist die Zeit, die einer Bewegung zugeordnet wird, relativ. Ich glaube sogar, sie existiert gar nicht. Um das Zusammenleben in unserer Gesellschaft zu organisieren, benötigen wir aber die Zeit. Also haben wir sie erfunden. Zunächst war sie für die Landwirtschaft besonders wichtig. Hier regieren die Jahreszeiten und diese werden vom Umlauf der Erde um die Sonne und von der Neigung der Erdachse bestimmt. Ein Jahr dauert von Wintersonnenwende zu Wintersonnenwende und findet an dem Tag statt, an dem die Sonne um 12:00 h mittags am niedrigsten steht (oder am höchsten am Tag der Sommersonnenwende), was jeweils ein großes Fest bei unseren Vorfahren war.
Dieses Zeitraster reicht aber nicht aus, um uns gesellschaftlich zu organisieren. Deshalb haben wir die Umdrehung der Erde um ihre eigene Achse als Zeitmaß genommen und als 24 Stunden definiert und daraus Minuten und Sekunden abgeleitet. So gelten die Zahlenwerte von physikalischen Konstanten, in denen die Zeit als Parameter enthalten ist, nur für uns Erdenbewohner. Wenn ein Marsbewohner auf gleiche Weise die Zeit aus der Umdrehung seines Planeten definiert, unterscheidet sich die Länge seine Sekunde von der unseren und somit hat seine Lichtgeschwindigkeit einen anderen Zahlenwert. Auch hier zeigt sich die Relativität der Zeit.
Relativ ist auch unserer individuelles Zeitempfinden. Wie schnell ist doch ein Jahr vorbei.

Von außen gesehen: Erstarrung: Libellenlarven – aber innen geschieht ein Wunder
Zeit wird definiert durch Ursache und Wirkung. 🙂
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ein interessanter Beitrag, wie ich finde, wir alle scheinen der Zeit hinterher zu rennen
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Danke❣️werd ich gern weiterleiten
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Ein interessanter Text! das Phänomen der Zeit hat mich schon sehr früh beschäftigt (meine Magisterarbeit geht über „Zeitperspektive…“), aber vor allem nachdenkenswert ist H’s Satz, dass es nur Geschwindigkeiten gibt und die Relation dazwischen, mithin weder Zeit noch Raum im absoluten Sinne. Mich erinnert das an das Konzept des Logos von Heraklitos (520- 460 v. Chr.): alle Prozesse werden durch Logos beherrscht, der unabhängig vom menschlichen Erkennen existiert. Im Logos ist „alles eins“ (ἓν πάντα εἶναι).
Mathematisch nennt man das Verhältnis von a zu b einen Logos (griechisch λόγος). Daher: die Geschwindigkeit von a im Verhältnis zur Geschwindigkeit von b ist ein logos. Der bekannteste Satz von Heraklitos – πάντα ρέει – alles fließt und man kann daher niemals als der Gleiche in den gleichen Fluss steigen – verdeutlicht das Wirken von Logos .
Liebe Grüße!
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Danke! Das sind interessante Gedanken dazu❣️werd ich gern weiterleiten.
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