Kleine Experimente

Die  Quelle unserer Lebendigkeit sind unsere Sinne. Wenn wir sie bewußt einsetzen,   unser Handwerkzeug fürs Erleben und Genießen, heißt das: achtsam zu sein.  Uns Zeit zu geben, um das, was sie uns sagen, auch ankommen zu lassen – unsere Gefühlsreaktionen bewußt zu realisieren. Auf die Frage:  „Was löst  z.B.  der Duft eines Gerichts, die Klänge eines Musikstücks, das Betrachten einer Filmszene aus?“ bekomm`  ich häufig als Antwort  eine Wertung: „schön“, „gut“, „schlecht“.

Hm.     Sieht nach  zwei Schubladen aus, in die Erfahrung sortiert wird: eine für „gut“, eine für „schlecht“. Sehr informativ ist das nicht, denn was wir wie bewerten ist ja seeehr unterschiedlich:  ist ein Hauch Kardamom im Kaffe köstlich oder nicht? Der eine genießt die Duftmischung, die andere möchte den Kaffe lieber ohne.

Wer nur  bewertet ohne zu differenzieren verhält sich wie jemand, der Essen  runterschluckt – ohne sich Zeit zu lassen, die Gewürze, die Konsistenz, die Farben zu genießen. Oder ein Musikstück hört ohne hinzuhören und es auf sich wirken zu lassen.

Je mehr ich meine Sinne bewußt einsetze und die Reaktionen in mir wahrnehme, desto vielfältiger wird das Erleben und: je mehr  Facetten meines Befindens ich kenne, desto mehr Orientierung gibt das dafür, wie ich für mich sorgen kann. „Ich fühl` mich schlecht“ – das kann man halt nur zur Kenntnis nehmen. Wenn auf Nachfragen und Nachspüren  zutage kommt, daß es um Trauer geht, ist was ganz anderes von Nöten als wenn es z.B. um Angst  oder  Erschöpfung oder  Schuldgefühle geht.

...so, da bin ich...

Punktlandung ! kein Wunder bei den Augen

Meiner Meinung nach nehmen wir uns heutzutage kaum Zeit  und Muse zum Fühlen. Statt dessen wird oft versucht, Intensität durch Intensivierung der Reize zu erreichen; mehr Reizintensität bringt jedoch nur kurzzeitig mehr gefühlte Erlebensintensität- dann tritt Abstumpfung ein – bei der Sinnesqualität Hören bis hin zu schweren Hörschäden.

Wenn wir der Spirale: immer mehr, immer schneller, immer greller entgehen wollen, liegt eine Quelle der Intensität im Wechsel zwischen Reizreduktion und einer – ich nenne das mal:  achtsamen Reizinduktion.

Auf dieser Seite sollen Gedanken und Übungen dazu Raum finden- mit Photos, Übungen.

Man kann z.B. mal „zoomen“:  sich auf einen kleinen Abschnitt dessen, was das Auge erfaßt, konzentrieren, um Farben, Licht und Formen auf sich wirken zu lassen:

2B2D1382

 

oder dieses Leuchten!

IMG_0407

 

Abendstimmung

IMG_1113

 

Die Vielfalt der Samenfertigzumabflug-a21212051

 

 

Wie wäre es, wenn Sie ein Detail von einem der Bilder zeichnen wollten und Sie schauen es sich so an, daß Sie es nachher ohne nochmal hinzuschauen skizzieren könnten. Wie empfinden Sie Ihr Hinschauen dann?

 

 

 

Ein Kommentar

  1. Sehr schöne Aufnahmen!! Danke…

    Gefällt 1 Person

  2. ACHALAW (Quechua lang.)
    Voller mehr als Sinn;-) so lese ich deine Worte
    … der Tag~N8~Sinne mehr als einstellig bezeichnender Weise
    fällt mir zu, dass die Evolution einige unserer Sinne zu Gunsten anderer Sinne vermindert hat, … doch! sie alle sind mehr als nur Potential.
    Sowohl innere als auch äußere Ästhetik übersteigt jegliche viel zu sehr in den Vordergrund gerückte Optik. Viel zu viel wird einfach nur mit den Augen konsumiert derweil viele andere Sinne verkümmern.
    ꜼÑI gre8INgs

    Like

  3. rothpoetry sagt:

    Wonderful Photography!

    Gefällt 1 Person

Gedanken dazu?

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..